Folgende Seminare umfasst das Labor Künstlerische Forschung im WS 22/23. Modalitäten zur Anmeldung finden Sie hier bzw. unter den enstprechenden Einträgen im Vorlesungsverzeichnis.
Lea Jung (Musikwissenschaft)
10. und 11.12.2022 | 21. und 22.01.2023 | Raum 13
Cyborgs finden sich als Motiv seit den 1960er/70er Jahren musikalisch umgesetzt, ob namensgebend in Stücken, als Protagonist*innen in Per- formances oder in Musikvideos. Im Seminar nähern wir uns über die Be- schäftigung mit Cyborgkonzepten in Musikwissenschaft, Performance Studies und feministischer Theorie den Fragen nach »Authentizität« und »Autor*innenschaft« – und wie diese durch »Mensch-Maschinen«, techno- logischen Erweiterungen des menschlichen Körpers und künstlicher Intel- ligenz herausgefordert werden.
Evelyn Buyken (Künstlerische Forschung)
Ab 11.10.2022 | dienstags, 09.15 – 10.45 | Raum 13
Was zeichnet mich als Musiker*in aus? Wie bringe ich meine individuelle Künstler*innenpersönlichkeit zur Entfaltung und wie beeinflussen mich politische, klimatische oder anthropologische Krisen? Dieses Praxislabor bewegt sich an den Schnittstellen von künstlerischer Praxis, Selbstrefle- xion sowie Theorien und Methoden der Künstlerischen Forschung.
Sergej Maingardt (Transdigitale Komposition)
Ab 13.10.2022 | donnerstags, 18.30 Uhr | Raum 315
»Hands on...« ist eine Workshop-Reihe, in der wir im weitesten Sinne mit digitalen Medien komponieren, z.B. mit Elektronik, Sensoren, Video, Licht, Social Media, AR, VR erproben.
Rainer Nonnenmann (Musikwissenschaft)
Ab 12.10.2022 | mittwochs, 18.00 – 19.30 Uhr | Kammermusiksaal
Die Antike war bevölkert von Halbgöttern und Mischwesen wie Satyren, Zentauren, Nymphen, Meerjungfrauen. Transhumane Wesen finden sich auch in Märchen, Fabeln, Science Fiction-Romanen, Filmen, Computer- spielen. Im Rahmen der Ringvorlesung befragen Fachleute aus Theolo- gie, Philosophie, Geschichte, Technik, Musik und Tanz exemplarische Formen der mythologischen, fiktionalen, politischen, medizinischen und digitalen Deutung und Durchdringung des Menschen mit Natur, Kunst und Technologie quer durch die Musikgeschichte.
Evelyn Buyken (Künstlerische Forschung) & Michael Rappe (Geschichte & Theorie der Populären Musik)
Ab 12.10.2022 | mittwochs, 9.00 – 11.00 Uhr | Raum 13
Posthumane Theorien beschreiben die Welt als Verknotungen von Menschen, Dingen und Materien. Diese Texte, die aus so unterschiedlichen Disziplinen wie der Anthropologie, der Soziologie, der feministischen Theorie oder der Biologie stammen, hinterfragen mit ihrer radikalen Transdisziplinarität, ihrem interventionistischen Gestus und der Idee völlig neuer sozialer, technologischer und speziesübergreifender Kollaborationen unsere Vorstellungen vom Menschensein. Gleichzeitig ringen sie um Lösungen für die gegenwärtigen politischen und ökologischen Krisen in den Ruinen des Anthropozäns.
Sergej Maingardt (Transdigitale Komposition) & Rainer Nonnenmann (Musikwissenschaft)
Ab 13. 10.2022 | donnerstags, 15.15 – 16.45 Uhr | Raum Dagobertstraße
Der Mensch benutzt Werkzeuge und Maschinen, um seine begrenzten kör- perlichen, taktilen, sensuellen und kognitiven Fähigkeiten zu erweitern. Das gibt es auch in der Musik. Die Orgel übertrifft die Flöte um ein Vieltau- sendfaches an Pfeifen mit beliebig langem Winddruck, was diesen Apparat zugleich zu einem gänzlich anderen Instrument macht. Die Digitaltechno- logie der letzten Jahrzehnte verschaltet Musikschaffende – wahlweise auch teilnehmendes Publikum – in multimedialen Settings mit Audio-, Grafik- und Videoprogrammen, Life-Elektronik, Lichttechnik, Interfaces, Bewegungssensoren, Robotik und VR-Brillen. Der menschliche Leib wird virtualisiert zum extended Body, Avatar oder Cyborg. Das Seminar um- fasst sowohl praktische Experimente mit elektronischen Geräten als auch die Lektüre einschlägiger Texte zum Komplex »Mensch-Maschine«.
Jan Burkhardt (Zeitgenössische tanzkünstlerische Praxis/Bartenieff-Analysis), Sergej Maingardt (Transdigitale Komposition) &
Vera Sander (Leitung ZZT)
14. bis 18.11.2022 | jeweils 14.30 – 17.30 Uhr | Studio 1 im ZZT
Wir untersuchen Klang- und Bewegungsmaterial sowie kompositorische und choreographische Strukturen in Bezug auf Übertragbarkeit(en, Verflechtung(en), Reversibilität(en) und Prinzipien der Übergabe(n) in schöpferischen Prozessen. Weiterhin die Beziehung des Menschen zu Material bis hin auch zur Maschine und digitalen Erweiterungen des Mensch-Seins.
Corinna Vogel (Musikpädagogik/Tanzvermittlung) & Laurenz Gemmer (Liedbegleitung/Improvisation)
09., 10., 13., 14. und 15.02.2023 | jeweils 9.00 – 13.30 Uhr | Studio 1 im ZZT
Unterschiedlichste Möglichkeiten der Improvisation in der Verbindung von Musik und Tanz stehen in diesem Praxisseminar im Mittelpunkt. An- gelehnt an das Thema des »Labors künstlerische Forschung« werden Grundideen und ausgewählte Aspekte des entanglements sowie des Transhumanismus auf ihr inspirierendes und kreatives Potential für Mu- sik und Tanz erforscht.
Verwicklungen ergeben sich durch Improvisationen, aus philosophi- schen Gedanken entstehen Vermutungen, die in musikalisch-tänzerische Improvisations-/Spielkonzepte und Gestaltungen münden. Der künstle- risch forschende Blick in eine transhumane Zukunft spiegelt sich in neu zu erfindenden Performances wieder, die zu Veränderungen einladen.